Servus,
nachdem das Soundsystem meines Genesis zum nennenswerten Teil das zeitliche gesegnet hat (Beide Hochtöner der Frontlautsprecher, beide Chassis des hinteren, ein Chassi des vorderen Subwoofers, komplette Kasettendeck des Radios), habe ich mich nun entschieden das System zu reparieren und zeitgleich zu "updaten".
Äußerlich soll alles so nah wie möglich am original bleiben, niemand soll, selbst auf dem 2. Blick sehen das dort geschraubt wurde.
Part 1:
Das Radio.
Ein Kasettendeck braucht heutzutage niemand mehr. Da dieses bei meinem Radio defekt ist (mehrere der hauchdünnen ABS Mechanik-Teile zersplittert) wurde es schlicht ausgebaut. So kann man, wenn man zufällig über ein Gamma-Radio-Kasettendeck stolpert wieder eines einbauen. Das Display ist leider auch teilweise defekt (eine Zeile fehlt und links ist es auf 1cm "ausgelaufen" und schwarz) und wird, wenn ein Spenderradio (jedes Gamma 3..) gefunden wurde, getauscht.
Aber was ist nun daran so 2018?
Naja, das ich meinen MP3 Player oder das Handy daran anschließen kann. Per Bluetooth oder Klinke
Realisiert wurde dies, indem ich die Mittelwelle rausgeschmissen und ein Bluetoothempfänger eingebaut habe. Dieser besitzt auch noch einen Eingang für Klinke der zum Handschuhfach gelegt wurde (will ja keine sichtbaren Kabel irgendwo rumbaumeln haben).
Im Radio ist interessanterweise bereits ein DSP installiert. Leider fehlen mir jegliche Daten darüber wie dieser eingestellt ist und ob man diesen programmieren kann. Optional rüste ich einen DSP nach.
Part 2:
Das Front"system".
Die beiden 3" wurden ausgebaut und im Regal verstaut, eingezogen sind nun zwei TangBand W3-315 eingezogen. Ursprünglich wollte ich die W3-1797 einsetzen, aber ohne originalem Lautsprechergitter siehts weder gut noch original aus.
Um die Lautsprecher in ihrer Grenzfrequenz nach unten zu erweitern wird noch ein "Gehäuse" aus GFK mit ca. 2-3l Volumen (BR) angesetzt.
Part 3:
Die Subwoofer.
Das "Sorgenkind" vieler Genesis-Fahrer. Die doch ziemlich günstig hergestellten Lautsprecherchassi mit ihrer Schaumstoffsicke und suboptimalen Litzenverlegung sterben gern wegen einem dieser beiden Dinge. Meine sind vorn durch ersteres, hinten durch letzteres aus dem Leben geschieden. Reparieren leider ziemlich zwecklos.
Da die Chassi "eins" mit dem Deckel des Woofers sind, muss etwas gesägt, gefräst und geschliffen werden um diese heraus zu operieren. Aktuell steht noch die Frage aus ob ein Visaton W130X oder zwei Tangband W3-1876 verbaut werden sollen. Letztere haben etwas weniger Maximalpegel, etwas mehr Tiefgang und würden optisch sehr nahe ans original herankommen. Zudem bleibt der "Deckel" des Woofergehäuses nahezu unversehrt. Der W130X ist hingegen etwas günstiger, pegelfester, aber bedingt eine aufwendigere Gehäusebearbeitung. Als teuere und noch weniger Pegelfeste Variante wäre der W6-1936S zu nennen. Holt aus dem winzigen Gehäuse 35Hz/-3db raus. Aber leider mit einem unterirdischen Wirkungsgrad von nur 76db/w/m (Meine Eckhörner zuhause kommen auf 109db/w/m Das ist also die 2048fache!!! akustische Abgabeleistung bei 1Watt...Hossa)
Um herauszufinden welche Chassi am besten geeignet sind, wurde das Gehäuse vermessen und knapp 20 verschiedene Lautsprecher in eben jenem simuliert. Wichtig für den Entscheid welches nun eingesetzt wird, ist auch der Aktivverstärker im Gehäuse.
Dort sind zwei TDA1553Q verbaut. Integrierte Verstärker mit 4 Kanälen die als BTL zu 2x23W zusammengeschaltet aus dem Gehäuse geführt werden (Der TDA1554Q ist die Vierkanalvariante). Die Beschaltung vor diesem ist etwas ungewöhnlich. Die Frequenzweichen sind passiv ausgeführt, kein Operationsverstärker zu sehen. Dies machte das einfache berechnen der Trennfrequenzen schwer (da nun auch Eingangswiderstand des TDA und ein recht komplexes Widerstandsnetzwerk auf der Platine mit rein spielte.). Der einfachste Weg, ohne eine große Messstation auszupacken: Per Sinusgenerator und angeschlossenem Breitbandlautsprecher heraushören wo die Trennfrequenzen sind.
Und was soll ich sagen... Tiefpass von den Woofern liegt irgendwo bei 250-300Hz, Hochpass der Hochtöner eher bei 200-250Hz. Eine Bassanhebung für die Subwoofer konnte ich jetzt nicht feststellen. Was aber merklich war: Die Flankensteilheit der Filter war winzig. Der Subwooferausgang hat auch noch 500Hz mit gut Leistung weitergereicht, die "Hochtonausgänge" lieferten auch bei 80Hz noch nennenswerten Pegel.
Da vom Radio nur "Links" und "Rechts" geliefert wird, ist die Frequenzweiche dafür ziemlicher Mist...
Was tun?
Zwei Alternativen:
Nr1. -> Einbauen zweier Class D Verstärker mit vorgeschalteter Aktivweiche mit 12db/okt
Nr2. -> Originalplatine modifizieren und sperate Aktivweiche einschleifen mit 12db/okt
Was sagt ihr zu dem Projekt? Blasphemie oder sinnvoll?
Gruß,
Patrick