Kopfdichtung ? - Nein. Kopf gerissen

  • Ich befürchte, ich kenne die Antwort schon. Trotzdem meine Frage:


    Habe eben meinen G40 aus dem Winterschlaf geweckt. Da scheint was nicht geheuer:
    - er qualmt deutlich weiss (ist mir aber vor langer Zeit auch schon afgefallen, dass er lange Zeit qualmt, wenn ich ihn anlasse und warm laufen lasse
    - es hat deutlich Kühlwasser gefehlt (0,5l-1l)


    Meine Angst: Da ist über den Winter Wasser in den Zylinder gelaufen, hoffentlich "nur" Kopfdichtung


    ABER:
    - mit >0,5l Wasser im Zylinder springt er sicherlich nicht an
    - Im Öl ist das Wasser nicht gelandet
    - Beim Lauf im Stand wurden die Kühlwasserschläuche nicht hart


    Werde mir wohl morgen mal das Kerzenbild ansehen

  • Ich würde erstmal ruhig bleiben aufgrund deiner ABERs.


    Wie du richtig sagst: wäre das Wasser in die Brennräume gesickert wäre der Motor nicht angesprungen, bei der Menge hätte der nichtmal gedreht beim Anlassen. Ergo muss das Wasser irgendwo sonst hin sein.


    Die große Frage für mich ist, ob der Wasserstand vor dem Abstellen zum Winterschlaf überhaupt korrekt war. Wenn da keine Aussage möglich ist tappt man nur im Dunkeln. Stimmte der Wasserstand (was ich nicht glauben mag) dann müssten sich ja Wasserspuren auf dem Boden zeigen, zumindest Rückstände des Kühlmittels. Denn das die Fehlmenge irgendwo im Motor schwappt ist ja wohl auszuschließen: Brennräume scheidet aus (s.o.), im Öl ist offenbar auch nicht nach Deiner Aussage und damit sind die Möglichkeiten für einen Verbleib im Motor erschöpft.


    Ich denke Du solltest den Kühlmittelstand berichtigen und dann nach der Leckstelle suchen. Beachte dass da auch der Wärmetauscher der Heizung in Frage kommt, dann ist das Wasser u.U. im Dämmmaterial unter dem Teppich.
    Bei einigermaßen großen Leckstellen hilft Abdrücken zur Fehlersuche. Dazu wird der Kühlmittelkreis unter Druck gesetzt (ca. 1 Bar) und dann nach Wasseraustritt gesucht. Falls so nichts sichtbar ist den Wagen so über Nacht stehen lassen.
    Der Haken bei der Methode ist, dass evtl. dennoch Leckstellen unauffindbar sind - davon kann ich leider ein Lied singen (meine Fehlmenge dabei ist aber auch nur 0,2 Liter auf 1000 km, das Leck tritt v.a. im Übergang kalt --> warm auf).


    Eine eklige Angelegenheit ist auch Kühlmittelverlust an heißen Teilen wie Motorblock oder Kopf, z.B. an der WaPu oder wie bei mir geschildert außen an der ZKD. Ist das Leck gering genug verdampft der Wasseranteil sofort, es bilden sich keine Laufspuren. Dann sieht man nur über die Monate eine "Nase" wachsen die aus Rückständen des Kühlmittelt besteht (sieht bei Glysantin G48 schön blau aus).


    Also: Fehler erst suchen, dann handeln. ZKD auf Verdacht zu tauschen halte ich für eine schlechte Idee sofern nicht alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen wurden.


    Gruß,
    Jens

  • Klar, vorschnell werde ich die ZKD nicht tauschen.


    Da die Anzeige für die Kühlflüssigkeit geblinkt hat und sie das im Herbst nicht getan hat, habe ich auf jeden Fall Flüssigkeit verloren.


    Da das Kerzenbil unauffällig ist, werde ich erst mal in die Saison starten, was noch etwas dauert.

  • Haltet mich für verrückt - zumindest bin ich kurz davor, es zu tun:


    Ich hatte gestern Saisonstart mit dem G40.
    Nachdem ich vor ca. 8 Wochen das Kühlwasser aufgefüllt hatte, hat jetzt wider >1l gefehlt. Naja, ist halt was undicht.


    Aber:
    Nach dem Motorstart hat es nicht "etwas geraucht": Mein Car-Port war komplett eingenebelt, hinter dem Auspuff war nach dem Warmlaufen eine Pfütze und wenn ich meien Hand hinter den Auspuff gehalten habe, ist Wasser an meine Hand hinuntergalufen.


    Motoröl stand sauber auf Mitte, keinerlei Hinweise auf Wasser im Öl.


    Ich hab dann ein paar Schellen anchgezogen (wirklich locker waren die nicht) und bin ca. 15km gefahren. Auto lioef normal, keine harten Kühlwasserschläuche, keine hohen Wassertemperaturen, kein Wasserverlust.
    Irgendwann hat er dann auch aufgehört zu rauchen.


    - Solche Mengen Wasser können doch kein Kondenswasser sein ?
    - Wenn solche Mengen Wasser über die Kopfdichtung und den Brennraum in den AUspuff gelangen würden (nach 8 Wochen Standzeit !!!) hätte ich doch Wasser im Öl.
    - Wenn meine Kopfdichtung so kaputt wäre, dass er im Betrieb solche Mengen Wasser duchpumpt, müsste ich docjh weitere Effekte haben


    Aber wie kommt das Wasser sonst in den Auspuff ? Über einen Riss im Kopf direkt in den Ausölasskanal ?

  • Hallo


    Will nicht den Super GAU andeuten aber es gibt auch Zylinderköpfe die im Auspuffkanal reißen ( unter Wärmeeinfluss "atmen" ).
    Kühlmitteldruck kann bis zu 1200 mbar sein Deckel öffnet ja bei ca. 1500 mbar ( betriesbwarm im Leerlauf > 700 mbar[Dampfdruckdiagramm ]) ,Abgasgegendruck bei Nennleistung ca. 550 mbar.


    MfG

  • Mal ne doofe Frage, aber hattest du Frostschutz drin? Wenn es eben schlecht läuft hast du irgendwo einen Riss im Kopf/Block.


    Kondenswasser im Auspuff bei über 20° Grad Aussentemperatur nebelt so gut wie gar nicht mehr. Selbst bei so alten Autos wie dem Polo nicht.


    Je nachdem wie beschädigt die Kopfdichtung ist, läuft der Motor normal und drückt im Leerlauf auch kein Wasser hoch. Das passiert dann aber bei fahren unter Last.


    Mach doch Mal folgendes: du lässt den Polo 2 Tage stehen. Dann Kerzen raus, Düsen und hallgeber Stecker ab. Danach muss eine 2. Person den Motor drehen lassen. Kommt eine Flüssigkeit aus einem Kerzenloch geschossen, weisst du auf jeden Fall das da was nicht stimmt.
    Was genau dann defekt ist, sieht du nur wenn der Kopf runter ist

  • Danke Euch beiden.


    Frostschutz war drin, ob's genug war ?


    Habe ih heute Morgen angelassen -> kein Qualm.


    Bin dann ca. 80km gefahren, teilweise (für meine Verhältnisse) sportlich.


    Alles Normal, kein Druck im Kühlwasser, kein überhöhten Wassertemperaturen.


    Aber: >1l Wasserverbrauch.


    Wenn es wie von Rudi beschrieben wirklich solche Risse gibt, wäre das für mich die plausibelste Erklärung.
    Da während des Standes solch große Mengen Wasser in den Auspuff gefunden haben, kein Wasser im Öl ist und der Motor abgesehen vom Wasserverlust keine Auffälligkeiten zeigt, ist für mich eine Verbindung zwischen Wasser- und Auslasskanal die einzig logische Erkärung.

  • Ich würde erstmal das Kühlsystem abdrücken.


    Wenn sich dann kein sichtbarer Wasserverlust feststellen lässt aber trotzdem Wasser fehlt;


    schraub mal das Hosenrohr ab und schau ob der Krümmer von innen feucht ist.


    Viele Grüße
    Dirk

  • Zitat

    Original von Fancydirk


    schraub mal das Hosenrohr ab und schau ob der Krümmer von innen feucht ist.


    Viele Grüße
    Dirk


    Das hab' ich gerade gemacht, bzw. hab' ich den Rest vom Auspuff vom Hosenrohr getrennt und Wasser aufgefüllt.
    So extrem wie das war, müsste mir in wenigen Tagen das Wasser aus dem Hosenrohr laufen.....


    So was Schweißen kann man wohl vergessen. D.h., einen neuen Kopf bauen lassen wenn sich die Befürchtung bewahrheitet :uhoh:

  • Das kannst Du selber beschleunigen.


    Nimm einen alten Kühlerdeckel, bastel da ein Reifenventil rein und setz das Kühlsystem unter


    Druck. Wenn kein Kompressor vorhanden ist tut es auch ne Fahrradpumpe.


    Je nachdem wo der Riss ist kann man sowas schweißen, allerdings musst Du damit rechnen das


    sich der Kopf verzieht und geplant werden muss. Sowas haben wir vor 30 Jahren schon gemacht.


    Wird schon.


    Viele Grüße
    Dirk

  • hallo


    wenn die kopfdichtung vom kühlmantel zum brennraum undicht ist kannst genau dieses verhalten haben


    riss im kopf ist auch ne möglichkeit


    dritte variante > block im bereich laufbahn aber dann sehr weit oben > oberhalb des ersten kolbenring dann geht`s wasser auch nicht ins kurbelhaus


    Mfg Kai

  • Moin!
    Telefonier mal rum, welche Werkstatt in Deiner Nähe einen Kopfdichtungsprüfer hat. Damit werden einfach nur bei warmem Motor die Gase aus dem Ausgleichsbehälter durch eine Indikatorflüssigkeit gesaugt. Wenn die sich verfärbt hast Du Abgas im Kühlwasser, also ein Leck zwischen Kühlsystem und Brennraum. Das ist meist die Zylinderkopfdichtung. Risse im Kopf eher unwahrscheinlich, es sei denn jemand hätte bei Kopfbearbeitung oder Motoreinstellung groben Mist gebaut.

  • Neue Erkenntnis:


    Ich habe eben in Anlehnung an Dirks Vorschlag ein Ventil in den Entlüftungsschlauch vom Kühlwassersystem gebastelt und 1,2 bar Druck draufgegeben.


    -> Es pfeift aus dem Hosenrohr (Auspuff ist ja schon ab)
    -> Wenn ich den Motor durchdrehe, kann ich das Pfeifen NICHT abstellen -> d.h. es pfeift auch bei geschlossenen Auslassventil -> scheint wohl doch der Kopf zu sein



    .... der schöne Kopf :( :( (große Aulassventile, ,.....)

  • Kein schöner Kopf. Grober Mist. Die ham so viel Fleisch... vllt kann man ihn ja schweissen. Mach erstmal den Krümmer runter und schau, wo es rauskommt. Mit ganz viel Glück hat da jemand nur mit nem Stehbolzenloch Unfug getrieben.

  • Update:
    Ich habe den Drucklufttest nochmal ohen Kerzen gemacht: Bläst aus dem Kerzenloch den ersten Zylinders, aber nur wenn das A-Ventil offen ist.
    Also nochmal die Bestätigung: Muss wohl am Kanal leigen.


    Also Kopf abgebaut.


    Nächster Test:
    A-Kanal vom 1. Zylinder mit einer Platte und Luftanschluss dicht verschlossen. Den Kopf auf den Kopf gelegt, um die Wasserkanäle füllen zu können. Dann Druck auf den A-Kanal
    -> Es blubbert im Kühlwasser wie verrückt.


    Dann habe ich dei Verschlussplatte wieder entfernt, Kopf mit Wasser in dern Wasserkanälen auf dem Kopf liegen lassen.
    -> Im A-Kanal sammlet sich recht schnell Feucgtigkeit. Habe nur noch nicht gefunden, an welcher Stelle sie eintritt. Werde ich aber hoffentlich noch finden.....